Das Training sozialer Kompetenzen
Soziale Kompetenzen sind Fähigkeiten, die es Menschen ermöglichen, Beziehungen zu gestalten. Sie gelten als Schlüsselqualifikationen für persönliche Erfolge, sollen zu einer individuellen Zufriedenheit beitragen und das harmonische Miteinander in sozialen Gruppen und der Gesellschaft fördern.
Kinder, denen wir im Kontext von impulsivem Verhalten begegnen, erlebten häufig Ausgrenzung. Diese Ausgrenzungen können mit den Ursachen für impulsives Verhalten im Zusammenhang stehen.
(Siehe auch Belastungs- und Risikofaktoren)
Beispiel:
Menschen, die in ihrer Kindheit Armut erlebten, berichten oft, dass sie aufgrund der finanziellen Situation der Familie in der Schule Ausgrenzung, Diskriminierung und schikanöses Verhalten durch andere erlebten.
Zeigen die Kinder in sozialen Kontexten als Reaktion auf Belastungen impulsives, auffälliges und als störend empfundenes Verhalten, erleben sie oft erneut Ablehnung durch ihr Umfeld.
Dies führt dazu, dass die Kinder sich in sozialen Kontexten unsicher fühlen und mit den Erwartungen des Scheiterns und der Ablehnung die "soziale Bühne" betreten. Wiederholte Zurückweisung kann schließlich zur Resignation führen. Manche Kinder entwickeln als Schutzreaktion die Haltung: "Ihr wollt mich ohnehin nicht, also mache ich, was ich will." Das fehlende Selbstvertrauen und die damit verbundenen Emotionen regulieren sie möglicherweise durch Impulsivität oder Aggression. Hierauf erfolgt oft erneute Ablehnung durch andere.
Spirale aus Belastung und Ablehnung.
Das Training sozialer Kompetenzen soll den Kindern daher mehr Sicherheit und Selbstvertrauen vermitteln. Es darf jedoch nicht als standardisierter Maßnahmenkatalog betrachtet werden.
Soziale Kompetenzen isoliert zu trainieren, ohne die Ursachen für die Impulsivität zu erkennen und nach Möglichkeit abzustellen, wird für alle Beteiligten frustrierend sein. Gleiches gilt, wenn dem Kind im Rahmen des Trainings keine Beziehungserfahrung ermöglicht wird, die Sicherheit und Kontinuität vermittelt.